Alles fing damit an, dass ich mir Anfang des Jahres ein paar Screw Heads von Savage Gear bei Ussat auf der Fisch & Angel besorgt habe. Ursprünglich für die 30er Real Eels gedacht, weil ich die beiliegende Montage seit jeher katastrophal finde. Und so sah dann das erste Ergebnis aus:
Ziemlich einfach und das Ergebnis überzeugt.
Für normale Shads verwendete ich bis dato einen großen Jig mit Kopfdrilling und einen weiteren Drilling etwas hinter der Körpermitte. Eine Montage wie sie wahrscheinlich viele verwenden. Die meisten Hechte hingen gut, aber das Lösen des Köders war oftmals ein Akt. Es waren einfach zu viele Haken. Ein weiteres Problem ist, dass nach einer gewissen Anzahl von Würfen derGummi im Austrittsbereich des Hakens beginnt zu reißen.
Also hab ich probeweise mal ein paar Shads mit Screw Head und 2 Drillingen montiert.
Die Drillinge kamen an die gleichen Stellen wie vorher, nur fehlte jetzt der Jighaken. Das Köderspiel war insgesamt besser, da nur ein minimaler Teil des Kopfes versteift wird, anders als bei einem 10/0 oder 12/0 Jig. Die Bilanz nach einigen Wochen/Monaten fiel allerdings relativ ernüchternd aus: Mehr Fehlbisse als zuvor, hauptsächlich im Kopfbereich. Hier macht sich meiner Meinung nach der fehlende Jigkopf bemerkbar, weil wenn die Bisse von derSeite ohne Kopfdrilling kommen „versteckt“ sich der Drilling hinter dem größeren Profil des Köders und kann so nicht wirklich gut greifen.
Also zurück zur alten Montage mit Jig? Neee…
Warum nicht mal Bauchdrillinge versuchen? Bisher hat mich die Angst vor mehr Hängern davon abgehalten. Um es vorweg zu nehmen, mehr Hänger gab es nicht, aber wenn man hart am Grund fischt sammelt man doch das ein oder andere Blatt und Ästchen mehr ein.
Dafür hing aber wieder fast jeder Fisch und Operationen gab es auch kaum. Außerdem konnte ich ein weiteres Problem beseitigen. Ich hatte nämlich mit den beiden seitlichen Drillingen oft das Problem, dass das Köderspiel eingeschränkt wurde, da der Schwanzteil durch den hinteren Drilling nur bis zu einem gewissen Punkt flanken konnte. Was man bei Bauchdrillingen beachten muss ist, dass sie breiter als das Profil des Köders sein sollten um Fehlbissorgien zu vermeiden. Da die meisten Shads von unten wirklich sehr schmal sind würden vermutlich kleinere Drillinge reichen, aber ich fische hauptsächlich Größe 1/0. Bei Ködern wie dem Pig Shad, McRubber oder McPike die unten breiter sind können es schon mal Drillinge der Größe 2/0 sein.
Freihängende Drillinge mag ich nur wenn ich nicht direkt am Grund fische, weil sich die Stinger Spikes bei Kontakt mit Boden, Stein, Holz o.ä. doch relativ schnell lösen, kommt dann der Biss hängt der Fisch meist nicht, weil der Drilling nicht da ist wo er sein soll.
Ich nehme keine Klemmhülsen, usw. mit ans Wasser, also ergab sich regelmäßig das Problem, dass ich im Falle eines beschädigten Stinger-Vorfachs (im besten Fall durch einen gelandeten Fisch) den „Erfolgsköder“ nicht mehr ohne Risiko weiter fischen konnte. Ein Wechsel war nicht ohne abschneiden möglich, da Kopf und Stinger fest miteinander verbunden sind.
Also kam mir die Idee mit Sprengringen zu arbeiten und so die Stinger bei Gummis gleicher Größe tauschen zu können. Außerdem hab ich so die Möglichkeit mehr Köder Lose Body mit ans Wasser zu nehmen und so auch seltener das Problem zu haben, dass sich gefühlte 27 Drillinge miteinander verhakt haben. Man hört ja auch immer wieder, dass ein Wirbel am Stinger für wenigerAussteiger sorgen soll, also so ein Ding auch noch mit rein in die Montage. Das Stinger-Vorfach von Drilling 2 wird übrigens in den gleichen Sprengring eingehängt wie Drilling 1. So sieht jetzt mein aktuelles Optimum aus:
Material:
Screw Heads
Mein absoluter Favorit sind die Cork Screw Heads von Savage Gear, durch die Öse unten optimal für Montagen mit Bauchdrillingen.Ursprünglich auch entwickelt für diese bei Real Eel und Herring Shad. Diese Köder haben bereits ein Loch wo man den Screw Head ansetzt um ihn perfekt mittig zu montieren. Mit 1,50€ bis 2€/Stück aber nicht ganz billig. Eine günstigere Ausführung gibt es von Jackson, allerdings ohne 2. Öse und mitkurzem Schraubschaft. Dieser ist mir aus schweren Gummis mit weicher Mischung schon rausgerissen. Am 23er Fox Pro halten sie allerdings.
Eine minimal teurere Alternative sind die Westin Screw Heads. Wesentlich teurer (3,75€/Stück) ist der BFT Flexhead, ich erkenne allerdings nicht den Mehrwert wofür ich fast das doppelte gegenüber den SG Heads bezahlen sollte?!
ummanteltes Stahlvorfach
1x7 40lb+ von Drennan oder Savage Gear
Stinger Material kann nicht robust genug sein. Große Mengen gibt es hier zu wirklich günstigen Preisen.
Klemmhülsen
Auch bei Klemmhülsen habe ich viel probiert und bin jetzt bei denen von Predax geblieben, je nach Vorfachmaterial in 1,0 oder 1,2mm. Sind länger als die Standardhülsen (9,52mm) und deutlich schwerer und stabiler als die üblichen Papierhülsen, da aus Messing.
Klemmhülsenzange
Mit mindestens 5 Druckpunkten und sauber schließend.
Drillinge
Drillinge sind ein Thema wozu man wahrscheinlich 10 eigene Seiten füllen kann. Deshalb sei nur so viel gesagt, dass ich am liebsten Drillinge von VMC mit Cone Cut Spitze verwende, bestenfalls aus Vanadium. Allerdings ist man da den 1€/Drilling sehr nah und das versuche ich in der Regel zu vermeiden, da es sich um Verbrauchsmaterial handelt. Man muss einfach die Augen nach Angeboten offen halten. Mein aktueller Favorit ist der VMC Vanadium 8540 BN.
Sprengringe
Rosco; 7,4mm 29,5kg
Wirbel
No Name; 1,5mm lang 35kg
vBulletin-Systemmitteilung